Verlegeempfehlungen

Verlegeempfehlungen für taktile Leitsysteme in Innenräumen

 

Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über die Montagemöglichkeiten taktiler Noppen, Rippen und Platten aus der Praxis.

  • mit Stift, gebohrt und geklebt
  • flach, geklebt, ohne Stift
  • geschraubt (nur Holz)
  • Platten, geklebt
Die Möglichkeiten einer dauerhaften Montage aufzuzeigen kann hier nur allgemein erfolgen. Wir empfehlen dringend eine Probemontage im kleinen Umfang vor Beginn der gesamten Umsetzung.

Bei einer Klebemontage darf der Boden nicht geölt oder gewachst sein! Ferner muss die Klebestelle entfettet werden und staubfrei sein. Eine Verklebung ist nur bei einer Mindesttemperatur möglich.

 

Bodenart Noppen
25 ⌀ 2
Noppen
35 ⌀
Rippen 3 Platten 4 Kleben Bohren
Holz
PVC
Beton
Fliesen
Naturstein
Teppich 1

 

  1. Bei einem Teppich, der auf einem Holzboden verlegt wurde, ist eine Schraubmontage von einzelnen Noppen und Rippen möglich. Bei anderen Untergründen kann der Teppich ausgeschnitten und ein plattenbasierendes Leitsystem eingeklebt werden.
  2. Noppen mit 25 mm ⌀ sind zu vermeiden. Zum einen ist für eine Klebemontage die Klebefläche sehr gering, zum anderen besteht bei einer Bohrmontage die Möglichkeit, dass die Ränder des Bohrlochs ungenügend verdeckt werden.
    Trotz Verwendung eines Bohrroboters der mit absolut gleichmäßigem Druck, absolut senkrecht eintaucht und ausfährt, sind Abplatzungen wegen der notwendigen Hammerfunktion (Schlagbohren) unvermeidlich. Je nach Beschaffenheit des Bodens, mal größer oder kleiner.
  3. Rippen, die als Auffindestreifen eigesetzt werden, ist eine Bohrmontage bei Rippen <20 mm nicht geeignet.
  4. Taktile Leitsysteme, die in Plattenform aufgebracht werden, können mit doppelseitigem Klebeband oder Spezialkleber verklebt werden.

 

Warum 5 mm hohe Noppen/Rippen bei einer Bohrmontage bevorzugt verwendet werden sollten

Häufig wird bei der Verwendung von taktilen Bodenleitsystemen von einer möglichst geringen auftragenden Höhe aufgrund der Unfallverhütungsvorschrift gesprochen. Schaut man sich eine z.B. taktile Noppe von 5 mm Höhe genauer an, so ist zu erkennen, dass es sich hierbei trotz der Erhöhung von mehr als 4 mm nicht um eine Stolperstelle im Sinne der UVV/DGUV Regel 108-003 handelt. Die tatsächliche senkrechte Höhe, die eigentliche "Stolperkante" ist durch die Abschrägung nur 0,5 - 1 mm hoch.

Noppenskizze

Der Vorteil gegenüber den sonst häufig empfohlenen 3,5 mm hohen Noppen/Rippen liegt auf der Rückseite verborgen.

Noppenrückseite

Eine Aussparung zwischen Stift und Rand ermöglicht, dass der ins Bohrloch eingebrachte Klebstoff nach Raumfüllung aus dem Bohrloch austreten und in der Aussparung für zusätzliche Haftung sorgen kann. Weiter sorg die Aussparung dafür, dass der Boden der Noppe/Rippe satt und plan auf dem Untergrund aufliegt. Es entsteht also keine Hohlstellen unter den verlegten Noppen/Rippen.

Obwohl die DIN 32984 für Innen die 25 mm Noppen mit nur 3,5 mm Höhe vorsieht, ergibt sich in der Praxis eine andere Realität. Aus vielen, wirklich sehr vielen Einzelgesprächen und Gruppendiskussionen mit betroffenen Sehbehinderten und Blinden ist die Erkenntnis gereift, dass die tatsächlich „Betroffenen“ keine unterschiedlichen Größen und Höhen zwischen Innen und Außen wünschen.

Eine DIN ist kein Gesetz und keine Bauvorschrift, entscheidend ist, ob das "Schutzziel" erreicht wird.

 

 

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